Aufgrund meines Alters hatte ich schon Zweifel, ob ich noch einmal eine Ausbildung beginnen sollte, aber jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich mich dafür
entschieden habe.
Ich bin vor zehn Jahren aus Polen nach Deutschland gekommen, habe sofort einen Sprachkurs belegt und dann in einer Reinigungsfirma gearbeitet. Bei dieser Tätigkeit hatte ich leider wenig Kontakt zu anderen Menschen, weshalb ich meine frisch erlernten Deutschkenntnisse nicht verbessern konnte. Eine Kollegin hat mir die Mobile Pflege Moitzfeld empfohlen und ich wurde dort gleich in der Hauswirtschaft eingestellt.
Ich bin zu den Kunden nach Hause gefahren, habe für sie eingekauft, gekocht und mich generell um den Haushalt gekümmert. Im Laufe der Zeit hat mich allerdings auch die Pflege mehr interessiert und durch einen Kurs als Pflegehelferin konnte ich einen tieferen Einblick gewinnen. Das hatte zur Folge, dass ich mehr über die medizinische Seite lernen und auch gerne mehr Verantwortung übernehmen wollte, weshalb ich mich für die Ausbildung zur Pflegefachfrau entschieden habe.
Bei der Mobilen Pflege Moitzfeld begleite ich seitdem immer eine Fachkraft und helfe mit, unsere Kunden nun auch pflegerisch und medizinisch zu betreuen. Einen externen Praxiseinsatz auf der Privatstation eines Krankenhauses habe ich auch bereits absolviert. Da dort Patienten mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern aufgenommen werden, habe ich sehr viel über Diagnostik und Behandlungsmethoden gelernt. Seit ein paar Tagen arbeite ich in einem weiteren externen Einsatz in der stationären Pflege und habe bereits viel über Mobilisierungsmethoden und -techniken erfahren. Zukünftig werde ich noch in der Psychiatrie, Pädiatrie und erneut im Krankenhaus eingesetzt.
In meinem Beruf ist es sowohl in der Altenpflege als auch in einem Krankenhaus unvermeidlich, dass man Sterbefälle miterlebt. Das kann am Anfang etwas schockierend sein, aber man muss lernen, damit umzugehen. Vermutlich ist das auch einer der Gründe dafür, dass ich mich sehr für die Palliativpflege interessiere und meinen Wunscheinsatz im dritten Ausbildungsjahr gerne in einem Hospiz verbringen würde. Dort werden schwerkranke Personen nicht nur als Patient, sondern vorrangig als Mensch betrachtet und behutsam auf ihrem letzten Weg begleitet.