Fachkraft für Abwassertechnik beim Aggerverband

Für mich war klar, dass ich nach der Schule praktisch und vor allem mit den Händen arbeiten wollte. Aber einen genauen Plan hatte ich noch nicht. Ein Praktikum beim Aggerverband hat mein Interesse an Naturwissenschaft wie Bio, Chemie und Physik geweckt, weshalb ich mich auch dort bewarb. Eine Fachkraft für Abwassertechnik überwacht, steuert und dokumentiert den kompletten Reinigungsprozess in einer Kläranlage. Auch Abwasserproben zu entnehmen und im Labor zu analysieren gehört zu ihren Aufgaben. Neben den Kläranlagen lernen wir auch andere Bereiche beim Aggerverband kennen.

Begonnen habe ich meine Ausbildung in der hausinternen Schlosserei. Dort habe ich viel über unsere Anlagen, Pumpen, Motoren und deren Wartung gelernt. Das Gleiche gilt für die Steuerungstechnik, nur eben für den elektrotechnischen Bereich. Kleinere Wartungen, wie beispielsweise einen Filterwechsel, kann ich selber durch­führen, ansonsten gilt es die Spezialisten zu informieren, wenn wir bei der Überwachung Störungen entdecken. Die Überwachung findet teilweise an den Becken direkt oder über einen Zentralcomputer statt, auf den die Fachkräfte Zugang haben.

Im Rohr-, Kanal- und Industrieservice wurde ich auch bereits eingesetzt. Dort haben wir die Abwasserkanäle mit Kameras überprüft und danach bei Bedarf gereinigt. In bestimmten Zeitabständen werden die Klärbecken ebenfalls komplett geleert, gesäubert und gewartet, wobei ich auch schon mitgearbeitet habe. Am faszinierendsten finde ich die Arbeit im Labor und im mikrobio­logischen Labor. In festgelegten Intervallen entnehmen wir unter ­anderem im Zulauf, Ablauf und in den diversen Becken Wasserproben. In den Laboren bestimmen wir für die Abwasserreinigung relevante Parameter und können somit eine Aussage über die Qualität des gereinigten Abwassers treffen und sagen, ob die geforderten Ablaufwerte eingehalten werden.

Da meine Berufsschule in Gelsenkirchen ist und die überbetriebliche Ausbildung in Essen stattfindet, werden wir während dieser Blöcke auch dort untergebracht, um nicht täglich längere Strecken fahren zu ­müssen. Die Kosten übernimmt der Aggerverband. Nach der Ausbildung möchte ich gerne hierbleiben und mich später vielleicht noch im Bereich Labor weiterbilden oder spezialisieren.