Abgesehen davon, dass es sehr viel Spaß macht, bin ich auch ehrlich gesagt ein wenig stolz auf mich, dass ich jetzt einen Bus steuern darf.
Als Schülerin bin ich immer mit der OVAG zur Schule gefahren und mich hat damals schon fasziniert, wie so ein riesiges Gefährt sicher durch den Straßenverkehr gesteuert werden kann. Entsprechend viele Fragen habe ich den Fahrern daher auch gestellt und nach und nach gemerkt, dass dies genau der richtige Beruf für mich ist. Was mir daran besonders gut gefällt, ist, dass ich hier nicht nur zur Busfahrerin, sondern auch im Innendienst ausgebildet werde und mir somit gleich zwei Standbeine aufbauen kann.
Begonnen habe ich meine Ausbildung im Kundenservice, wo ich mich um die Bestellungen von Tickets sowie den Abschluss oder die Kündigung von Jahres- und Monatsabos gekümmert habe. Fund- und Verlustmeldungen gingen dort bei uns ein, wir haben telefonische Fragen beantwortet und auch Beschwerden entgegengenommen.
Danach war ich in der Werkstatt, ein Bereich, der zu meiner grenzenlosen Überraschung zu meinem persönlichen Highlight wurde. Irgendwie hat es mich fasziniert, dieses riesengroße Fahrzeug nicht nur irgendwann selber fahren zu dürfen, sondern es auch technisch besser kennenzulernen.
In der Leitstelle wird das gesamte Busnetz überwacht und je nach Geschehen müssen dort schnelle Entscheidungen getroffen und Maßnahmen zur Unterstützung der Fahrerinnen und Fahrer eingeleitet werden. In der Verkehrsplanung bekamen wir Azubis das Projekt, ein eigenes Linienkonzept zu entwerfen und auszuarbeiten, was ich super spannend fand. Als es fertig war, sind wir es gemeinsam mit unserem Ausbilder abgefahren, um zu prüfen, ob es funktioniert, logisch aufgebaut ist und Strecken nicht doppelt oder gar nicht befahren werden.
Was den Busführerschein betrifft, hat sich meine Faszination absolut bestätigt. Am Anfang ist es ungewohnt, man sitzt deutlich höher, muss mehr mit den Spiegeln arbeiten als in einem Auto und vor allem sitzt man selber vor der Achse. Das bedeutet, dass man beispielsweise beim Rechtsabbiegen gefühlt erst ein Stück an der Straße vorbeifährt, bevor man anfängt zu lenken. Das ist anfänglich etwas irritierend, aber man gewöhnt sich schnell daran und dann macht es einfach nur noch Spaß.