Für mich gibt es nichts Schöneres, als mitzuerleben, dass ein Kind tatsächlich Fortschritte macht.
Ich hatte bereits früh den Wunsch, mit Kindern zu arbeiten. Erste Erfahrungen konnte ich beim Babysitten sammeln und später auch beim DLRG, wo ich Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche gegeben habe. Mein Abitur wollte ich allerdings auch unbedingt machen, weshalb mir die schulische Ausbildung zur Erzieherin, bei der ich das Abi gleichzeitig erwerben konnte, sehr gelegen kam.
Schon während der schulischen Phase habe ich erste Praktika absolviert und dabei festgestellt, dass mir die Arbeit in einem Kindergarten zwar gefällt, aber irgendwie nicht so ganz ausreicht. Also habe ich mich selber umgesehen und ein weiteres Praktikum bei der Stiftung Die Gute Hand absolviert. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich auch gleich für das Anerkennungsjahr dort beworben habe.
Ich arbeite hier im Heilpädagogischen Kinderdorf Biesfeld, wo wir uns rund um die Uhr um Kinder, die einen psychischen und sozial-emotionalen Förderbedarf haben, kümmern. Das sind beispielsweise Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung, ADHS oder solche, die aus diversen Gründen nicht mehr in ihrem familiären Umfeld leben können.
Wir bringen Stabilität in den Alltag der Kinder und gehen auf ihre persönlichen Probleme ein. Gerade im autistischen Spektrum ist oft ein geregelter Tagesablauf wichtig. Natürlich läuft auch hier nicht immer alles nach Plan, aber wenn mal etwas schief geht, können wir in der Schule auf unserem Gelände anrufen, um mitzuteilen, dass ein Schüler später kommt. Das hilft ungemein dabei, den Druck aus der Situation zu nehmen und sich individuell auf das Kind einzustellen.
Während die Kinder in der Schule sind, bleibt Zeit für Büroarbeiten und Dokumentationen über ihren Entwicklungsstand. Wir kochen selber, unterstützen bei den Hausaufgaben, geben Tipps für die Freizeitgestaltung und sind auch nachts sofort zur Stelle, wenn ein Kind schlecht träumt oder aus anderen Gründen nicht schlafen kann.
Mir bereitet die Arbeit sehr viel Freude und ich habe das Gefühl, dass ich hier jungen Menschen helfen kann, die ganz besonders auf Unterstützung angewiesen sind.