Dank der Unterstützung meiner Kollegen habe ich mich schnell in die neue Verantwortung eingearbeitet und freue mich, den Menschen, die ich betreue, jetzt noch professioneller helfen zu können.
Vor rund eineinhalb Jahren habe ich an dieser Stelle schon einmal ein Interview gegeben. Seitdem hat sich einiges verändert: Seit meiner Hochzeit trage ich einen neuen Nachnamen und habe beruflich deutlich mehr Verantwortung als in der Ausbildung. Das hat mich anfänglich schon ein wenig verunsichert, aber ich habe schnell gemerkt, dass mir meine Kollegen weiterhin zur Seite stehen und nicht plötzlich damit aufhören, nur weil ich eine Prüfung bestanden habe.
Als Gruppenleiterin bin ich jetzt für eine eigene Gruppe verantwortlich. Ich betreue in der Werkstatt Menschen zwischen 50 und 65 Jahren mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Derzeit besteht unsere Aufgabe darin, die gebrauchten Tüten eines Supermarktlieferservice zu kontrollieren, farblich zu sortieren und wieder sauber zusammenzufalten.
Für das Falten sind beispielsweise motorische Fähigkeiten nötig und manche unserer Mitarbeiter können nicht lange stehen, weshalb sie daher Tätigkeiten ausüben, die sie im Sitzen erledigen können. Mitarbeiter, die von Demenz betroffen sind, brauchen wiederkehrende Anleitungen oder vergessen manchmal auch komplett, dass sie bei der Arbeit sind.
Unsere Aufgabe ist es, den Mitarbeitern Arbeitsschritte zuzuteilen, denen sie auch tatsächlich gewachsen sind, sie dabei anzuleiten, zu unterstützen und sich mit ihnen über Erfolgserlebnisse zu freuen. Dabei achten wir darauf, dass sie genügend Pausen einlegen, kümmern uns um ihre Pflege und verabreichen Medikamente.
Neben diesen Tätigkeiten bin ich als Gruppenleiterin ebenfalls für die Planung, Organisation und Dokumentation zuständig. Ein wichtiger Part ist auch die Beobachtung unserer Mitarbeiter. Verändert oder verschlechtert sich ihr Zustand, was gerade bei älteren Menschen häufiger der Fall ist, besprechen wir das bei uns im Team und informieren gegebenenfalls ihre Angehörigen oder Betreuer.
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit meinem Beruf und fühle mich in unserem professionellen Team rundum wohl. Ich kann mich jederzeit mit meinen Kollegen austauschen und mir Tipps von ihnen holen – daran hat sich absolut nichts geändert.