Berufsbild: Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)

Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)

Du interessierst dich für die Welt der Lebensmittelproduktion und möchtest Teil eines Prozesses sein, der täglich für frische Backwaren sorgt? Als Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft spielst du eine essenzielle Rolle in der Herstellung von Mehl und anderen Getreideprodukten. Deine Aufgaben umfassen eine breite Palette von Tätigkeiten, die den reibungslosen Ablauf in einer Mühle oder einem verarbeitenden Betrieb gewährleisten.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Berufs- oder Mittlere Reife (Haupt- oder Realschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 740 € - 1000 €
2. Jahr: 840 € - 1150 €
3. Jahr: 950 € - 1250 €

Was macht ein Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)?

Deine Hauptaufgabe als Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft liegt darin, die gesamte Verarbeitungskette von Getreide zu überwachen und zu steuern. Du sorgst dafür, dass das Getreide gereinigt, gemahlen und schließlich zu hochwertigem Mehl verarbeitet wird. Dabei bedienst du komplexe Maschinen und Anlagen, die modernste Technologien nutzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Dein Arbeitsalltag ist vielseitig und abwechslungsreich. Du überwachst die Produktionsprozesse, kontrollierst die Qualität des Endprodukts und greifst bei Störungen oder technischen Problemen schnell ein. Außerdem arbeitest du eng mit anderen Fachkräften zusammen, um die Produktionsabläufe zu optimieren und innovative Lösungen zu finden. Um die besten Resultate zu erzielen, benötigst du ein fundiertes Verständnis für die verschiedenen Getreidesorten, ihre Eigenschaften und wie sie sich während der Verarbeitung verhalten. Du analysierst Proben, beobachtest die Produktionsdaten und passt die Einstellungen der Maschinen an, um die gewünschte Qualität zu gewährleisten. Deine Arbeit trägt maßgeblich dazu bei, dass Bäckereien und andere Lebensmittelbetriebe hochwertige Produkte herstellen können. Du bist Teil eines Teams, das hinter den Kulissen arbeitet, aber einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebensmittelindustrie leistet. Insgesamt erfordert der Beruf des Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft technisches Geschick, Sorgfalt und ein Auge für Details. Du bist ein wichtiger Bestandteil der Produktionskette, die sicherstellt, dass aus Getreide erstklassige Mehlprodukte werden, die unsere tägliche Ernährung bereichern.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … wie man sicher in einer produktionsintensiven Umgebung arbeitet und die Gesundheit und Sicherheit von dir selbst und anderen gewährleistet.
  • … wie man die Qualität von Getreide und Mehlprodukten überprüft. Dazu gehören Kenntnisse über verschiedene Testmethoden und Analyseverfahren, um sicherzustellen, dass die Endprodukte den Qualitätsstandards entsprechen.
  • … wie man umweltschonende Verfahren und Technologien in der Getreideverarbeitung anwendet.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

In der Berufsschule hast du bereits bekannte Fächer wie Mathe, Physik und Chemie. Sie helfen dir auch in deinem neuen beruflichen Kontext: In Chemie und Lebensmitteltechnologie geht es um die chemischen Prozesse, die während der Getreideverarbeitung ablaufen. Du wirst die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Stoffen im Getreide verstehen und wie sie sich während der Verarbeitung verändern. Mathematik ist ein wichtiges Fach, da du in deinem Beruf häufig Mengen, Dosierungen und Verhältnisse berechnen musst. Du wirst mathematische Konzepte anwenden, um beispielsweise die richtigen Mischungsverhältnisse zu bestimmen. Physik vermittelt dir das Verständnis für physikalische Phänomene, die bei der Getreideverarbeitung eine Rolle spielen, von Mechanik und Energieübertragung bis hin zu Wärme- und Strömungslehre. Aber auch neue Schulfächer stehen auf deinem Stundenplan. Im Fach Getreidekunde und Verarbeitungstechnik lernst du alles über die verschiedenen Getreidesorten, ihre Eigenschaften und die Verarbeitungsschritte von der Ernte bis zur Herstellung des Endprodukts. Du wirst die unterschiedlichen Mahl- und Vermahlungstechniken verstehen und wie diese den Prozess der Getreideverarbeitung beeinflussen. In Maschinen- und Anlagentechnik wirst du die technischen Grundlagen der Maschinen und Anlagen kennenlernen, die in der Mühlen- und Getreidewirtschaft eingesetzt werden. Du wirst verstehen, wie diese Maschinen funktionieren, wie man sie bedient, wartet und optimiert. Auch Arbeitssicherheit und Umweltschutz ist für deinen Job wichtig. Hier wird dir erklärt, wie man sich in einer produktionsintensiven Umgebung sicher bewegt und arbeitet. Außerdem wirst du sensibilisiert für Umweltschutzmaßnahmen, die in der Lebensmittelproduktion eine wichtige Rolle spielen.

Betriebliche Ausbildung:

Natürlich kommst du auch ans praktische Arbeiten in einem Ausbildungsbetrieb: Beispielsweise lernst du die Vorbereitung und Durchführung von Produktionsprozessen. Du wirst lernen, wie die Maschinen und Anlagen richtig vorbereitet und eingestellt werden, um die Verarbeitung von Getreide zu Mehl und anderen Produkten zu ermöglichen. Das beinhaltet das Wiegen, Dosieren und Mischen der Rohstoffe. Während der laufenden Produktion wirst du den Prozess überwachen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft. Du wirst den Maschinenbetrieb überwachen, mögliche Störungen erkennen und bei Bedarf eingreifen. Deine Kollegen erklären dir, wie man Qualitätskontrollen anhand von Proben und Tests durchführt, um sicherzustellen, dass die Produkte den Standards entsprechen. Du wirst die Ergebnisse dokumentieren und bei Abweichungen geeignete Maßnahmen ergreifen.

Ablauf der Ausbildung

Damit du am Ende deiner Ausbildung auch ein offizielles Zeugnis in der Hand halten kannst, legst du vor der Industrie- und Handelskammer deine Prüfungen ab. Die Zwischenprüfung findet meist nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt. Hier wirst du dein bisher erworbenes Wissen in den theoretischen und praktischen Bereichen unter Beweis stellen. Die erste Abschlussprüfung findet am Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Hierbei wirst du in den theoretischen und praktischen Inhalten geprüft, die du bis zu diesem Zeitpunkt erlernt hast. Die Ergebnisse dieser Prüfung fließen in deine Gesamtnote der Ausbildung ein. Die zweite Abschlussprüfung wird am Ende deiner Ausbildung durchgeführt, meist am Ende des dritten Ausbildungsjahres. Diese Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Im schriftlichen Teil werden deine theoretischen Kenntnisse überprüft, während der praktische Teil deine Fähigkeiten in der praktischen Arbeit bewertet.

Wusstest du schon, dass ...

… die Verarbeitung von Getreide eine lange Geschichte hat, die bis zu den Anfängen der Landwirtschaft zurückreicht? Schon vor Jahrtausenden haben Menschen Getreide gemahlen, um Nahrungsmittel herzustellen.

… es in der Getreideverarbeitung viele technische Abkürzungen und Fachbegriffe gibt? Du wirst schnell lernen, was Begriffe wie "TGW" (Tausendkorngewicht) oder "FE" (Feuchtigkeitseinfluss) bedeuten.

… je nachdem, wo du in Deutschland bist, Brötchen unterschiedliche Namen haben können? In Bayern sagen die Leute meist "Semmel", während in anderen Regionen "Brötchen" oder "Schrippen" über die Ladentheke gehen.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Nach deiner Ausbildung kannst du weiterhin im Bereich der Getreideverarbeitung arbeiten und in deinem erlernten Beruf tätig sein. Du wirst mit der Zeit immer erfahrener und kannst dich in speziellen Bereichen weiterentwickeln, zum Beispiel auf die Herstellung von Spezialprodukten, die Verwendung von alternativen Getreidesorten oder auf bestimmte Technologien. Durch Weiterbildungen kannst du deine Kenntnisse vertiefen und dich für anspruchsvollere Aufgaben qualifizieren. Mögliche Weiterbildungen umfassen Techniker- oder Meisterlehrgänge in der Lebensmitteltechnik oder im Maschinenbau. Mit der Meisterprüfung, zum Beispiel als Mühlenbauermeister oder Lebensmitteltechnikermeister, kannst du deine Führungskompetenzen stärken und sogar deinen eigenen Betrieb leiten. Wenn du dich für eine akademische Laufbahn interessierst, kannst du ein Studium im Bereich Lebensmitteltechnologie, Verfahrenstechnik oder Maschinenbau in Erwägung ziehen. Ein Studium eröffnet dir Türen zu höheren Positionen und Forschungsmöglichkeiten.

Dein voraussichtliches Gehalt als Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)?:

Bei ca. 27.900 € liegt das Jahresdurchschnittsgehalt eines Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

In der Lebensmittelindustrie ist Hygiene von höchster Bedeutung. Ein Bewusstsein für Sauberkeit, hygienisches Arbeiten und die Einhaltung von Sicherheitsstandards sind unerlässlich. In der Lebensmittelproduktion sind oft Schichtdienste nötig, um die kontinuierliche Produktion aufrechtzuerhalten. Die Bereitschaft, auch nachts oder am Wochenende zu arbeiten, ist daher meist erforderlich. Als Verfahrenstechnologe wirst du häufig mit Hand anlegen, Maschinen bedienen und Anlagen warten. Handwerkliche Fähigkeiten und Geschicklichkeit sind daher sehr nützlich.