Berufsbild: Änderungsschneider (m/w/d)

Änderungsschneider (m/w/d)

Ein Änderungsschneider ist ein Fachmann, der Kleidungsstücke anpasst, repariert oder verändert. Er kann zum Beispiel Hosen kürzen, Reißverschlüsse austauschen oder Löcher flicken. Ein Änderungsschneider arbeitet oft in einer Schneiderei, einem Bekleidungsgeschäft oder einem Reinigungsservice.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Berufsreife (Hauptschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
2 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 779 € - 1008 €
2. Jahr: 865 € - 1065 €

Was macht ein Änderungsschneider (m/w/d)?

Als Änderungsschneider hast du die Aufgabe, Textilien individuell anzupassen. Du kannst Kleidungsstücke umnähen, reparieren, vergrößern, verkleinern oder verschönern. Du berätst deine Kunden über die Möglichkeiten, den Aufwand und die Kosten der Änderungen. Du arbeitest mit großen und kleinen Nähmaschinen, genauso wie mit Nadel und Faden. Du musst die Körperform der Kunden vermessen, die Stoffe zuschneiden, versäubern, bügeln und nähen. Du achtest dabei auf die Qualität und die Passform der Textilien. Als Änderungsschneider kannst du in verschiedenen Bereichen arbeiten. Du kannst zum Beispiel in einer handwerklichen Änderungs- oder Maßschneiderei angestellt sein. Dort fertigst du individuelle Kleidungsstücke nach den Wünschen der Kunden an. Du kannst aber auch in einem Bekleidungshaus mit integriertem Änderungsdienst arbeiten. Dort nimmst du vor allem kleinere Anpassungen an gekauften Kleidungsstücken vor. Eine weitere Möglichkeit ist, in einem Reinigungsservice zu arbeiten. Dort beseitigst du Flecken, Löcher oder Risse an Textilien. Ein typischer Tagesablauf als Änderungsschneider sieht so aus: Du beginnst deinen Tag mit ein paar Übungen an der Nähmaschine oder mit der Hand. Du verbesserst deine Fertigkeiten im Knopflochstich, im Blindstich oder im Zickzackstich. Dann nimmst du die ersten Kundenaufträge an. Du berätst die Kunden, steckst die Kleidungsstücke ab, markierst die Änderungen und notierst die Maße. Du kürzt zum Beispiel Hosen, Röcke oder Kleider, tauschst Reißverschlüsse aus oder nähst Knöpfe an. Nach der Mittagspause schneidest du die Stoffe zu, versäuberst die Kanten, nähst die Säume und bügelst die Kleidungsstücke. Du kontrollierst die Qualität und die Passform der Textilien. Du stellst die fertigen Kleidungsstücke zur Abholung bereit. Du pflegst auch deine Arbeitsgeräte und deinen Bestand an Nähutensilien.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … wie du verschiedene Stoffe und Materialien erkennst, verarbeitest und bearbeitest.
  • … wie du Kunden fachgerecht berätst und über die Möglichkeiten, den Aufwand und die Kosten der Änderungen informierst.
  • … wie du die Qualität und die Passform der Textilien kontrollierst und sicherstellst.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

In der Schule lernst du die theoretischen Grundlagen deines Berufs, die du dann im Ausbildungsbetrieb praktisch anwenden kannst. In der Berufsschule hast du verschiedene Fächer, die dich auf deine Tätigkeit als Änderungsschneider vorbereiten. Dazu gehört unter anderem Fachpraxis. Hier übst du das Nähen, Schneiden, Bügeln und Ändern von Textilien an verschiedenen Nähmaschinen und mit verschiedenen Werkzeugen. Du lernst, wie du Stoffe und Materialien erkennst, verarbeitest und bearbeitest. Du lernst auch, wie du Kunden berätst, Maß nimmst und Änderungswünsche umsetzt. In der Fachtheorie vertiefst du dein Wissen über Textilien, Näh- und Bügeltechniken, Schnittkonstruktion, Qualitätskontrolle und Arbeitssicherheit. Du lernst auch, wie du Arbeitsabläufe planst, organisiert und dokumentierst. Auch deine Allgemeinbildung kommt nicht zu kurz und du besuchst Fächer wie Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde. Die Berufsschule ist ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung als Änderungsschneider, denn sie vermittelt dir das nötige Fachwissen und die Kompetenzen, die du für deine Arbeit brauchst.

Betriebliche Ausbildung:

Der betriebliche Teil der dualen Ausbildung zum Änderungsschneider findet in einem Ausbildungsbetrieb statt, der dir die praktischen Fähigkeiten und Kenntnisse deines Berufs vermittelt. Du kannst in verschiedenen Bereichen arbeiten, wie in einer handwerklichen Änderungs- oder Maßschneiderei, einem Modegeschäft oder einem Reinigungsservice mit Textilreparatur. Als Azubi darfst du verschiedene Aufgaben übernehmen, die dich auf deine spätere Tätigkeit als Änderungsschneider vorbereiten. Du nimmst Kundenwünsche entgegen, berätst die Kunden und nimmst Maß an den Kleidungsstücken oder Heimtextilien. Du schneidest, nähst, bügelst und änderst Textilien nach den Vorgaben deines Ausbilders. Du nähst mit modernen Nähmaschinen, kleine Feinarbeiten kannst du aber auch manuell mit Nadel und Faden bearbeiten. Du lernst, wie du verschiedene Stoffe und Materialien erkennst und bearbeitest. Du kontrollierst die Art des Stoffes und die Maßanpassungen und stellst die fertigen Produkte zur Abholung bereit. Die Zufriedenheit der Kunden und die Einhaltung der Termine hat dabei oberste Priorität. Darüber hinaus pflegst und wartest du deine Arbeitsgeräte, Maschinen und Zusatzeinrichtungen. Du sorgst für Ordnung und Sauberkeit in deinem Arbeitsplatz und lernst, wie du Arbeitsabläufe planst, organisiert und dokumentierst.

Ablauf der Ausbildung

Die Prüfungen bestehen aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. Im praktischen Teil musst du eine Arbeitsprobe anfertigen, die eine Änderung oder Reparatur an einem Kleidungsstück oder einer Heimtextilie beinhaltet. Du musst dabei die Qualität, die Passform, die Gestaltung und die Kundenwünsche beachten. Du musst auch ein Fachgespräch mit dem Prüfungsausschuss führen, in dem du deine Arbeitsprobe erläuterst und Fragen beantwortest. Im theoretischen Teil musst du eine schriftliche Prüfung ablegen, die Fragen zu den Themen Textilkunde, Näh- und Bügeltechnik, Schnittkonstruktion, Qualitätskontrolle, Arbeitssicherheit, Kundenberatung und Wirtschafts- und Sozialkunde enthält. Du musst dabei dein Fachwissen und deine Kompetenzen nachweisen.

Wusstest du schon, dass ...

… der Schneider auch ein Tanzschritt ist, der vor allem in der Disco-Ära beliebt war? Er besteht aus einem schnellen Wechsel der Beine, während man die Arme vor der Brust kreuzt.

… Schneider einer der ältesten handwerklichen Berufe der Textilverarbeitung ist? Er hat sich im Mittelalter aus den Klöstern heraus entwickelt, wo Mönche und Nonnen Kleidung für sich selbst und für die Armen herstellten.

… Schneider viele spezielle Werkzeuge und Geräte haben, die sie für ihre Arbeit brauchen? Dazu gehören zum Beispiel die Nähmaschine, die Schere, das Maßband, die Stecknadeln, das Bügeleisen, die Schneiderpuppe und der Zuschneidetisch.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Nach der Ausbildung als Änderungsschneider hast du verschiedene Karrieremöglichkeiten, um dich weiterzuentwickeln und aufzusteigen. Du kannst eine Zusatzqualifikation als Maßschneider erwerben, indem du ein drittes Lehrjahr anhängst. Damit kannst du individuelle Kleidungsstücke nach Maß anfertigen und dich auf bestimmte Bereiche wie Damen-, Herren- oder Kindermode spezialisieren. Du kannst dich zum Änderungsschneidermeister weiterbilden, indem du eine Meisterprüfung ablegst. Damit kannst du einen eigenen Betrieb gründen oder leiten, Auszubildende anleiten und dich selbstständig machen. Du kannst dich zum Schnitt-, Entwurfs- und Fertigungsmodelleur weiterbilden, indem du eine Prüfung bei der Handwerkskammer ablegst. Damit kannst du eigene Schnittmuster und Entwürfe für Kleidungsstücke erstellen und diese in der Produktion umsetzen. Du kannst dich zum Techniker der Bekleidungstechnik weiterbilden, indem du eine schulische Ausbildung an einer Fachschule absolvierst. Damit kannst du die technischen Abläufe in der Textil- und Bekleidungsindustrie planen, steuern und überwachen.

Dein voraussichtliches Gehalt als Änderungsschneider (m/w/d)?:

Nach deiner Ausbildung verdienst du im Jahr ca. 34.600 €.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Um als Änderungsschneider zu arbeiten, musst du einige persönliche Talente mitbringen, die dir helfen, deine Aufgaben gut zu erfüllen. Du musst in der Lage sein, mit verschiedenen Nähmaschinen, Werkzeugen und Materialien umzugehen. Du musst auch ein gutes Auge für Formen, Farben und Muster haben. Du musst präzise und sorgfältig arbeiten können, um gute Qualität gewährleisten zu können. Im Umgang mit Kunden solltest du freundlich und zuvorkommend sein und ihre Wünsche und Bedürfnisse verstehen und berücksichtigen. Es hilft flexibel und geduldig zu sein, wenn es zu Änderungen oder Reklamationen kommt. Du solltest in der Lage sein, individuelle Lösungen für die Kunden zu finden. Du musst auch offen für neue Trends und Ideen sein. Wenn du Lust auf regelmäßige Weiterbildungen und spannende neue Trends hast, dann macht dir der Beruf sicherlich Spaß.