Berufsbild: Biologielaborant (m/w/d)

Biologielaborant (m/w/d)

Die Biologie ist ein sich ständig weiterentwickelndes Feld. Als Biologielaborant wirst du immer neue Technologien und Forschungsmethoden erlernen, was den Beruf spannend und anspruchsvoll macht. Als Biologielaborant kannst du in verschiedenen Bereichen und Branchen arbeiten, darunter medizinische Labore, pharmazeutische Unternehmen, Umweltschutzorganisationen, Forschungseinrichtungen und mehr.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere Reife (Realschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 1031 € - 1090 €
2. Jahr: 1077 € - 1190 €
3. Jahr: 1120 € - 1258 €
4. Jahr: 1166 € - 1345 €

Was macht ein Biologielaborant (m/w/d)?

Biologielaboranten sorgen hinter den Kulissen dafür, dass wissenschaftliche Entdeckungen und medizinische Durchbrüche möglich werden. Ihre Aufgaben sind vielfältig und von entscheidender Bedeutung für die Fortschritte in der Biologie und Medizin. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Sammlung von biologischen Proben aus verschiedenen Quellen. Das können Blutproben von Patienten, Gewebeproben von Forschungstieren, Bodenproben aus der Natur oder sogar Wasserproben aus Flüssen und Seen sein. Diese Proben bilden die Grundlage für Experimente und Analysen im Labor. Doch damit nicht genug: Biologielaboranten bereiten diese Proben auch sorgfältig für weitere Tests und Untersuchungen vor. Sie extrahieren DNA und RNA, kultivieren Mikroorganismen und mixen chemische Substanzen, um die Grundlagen für die Forschung zu schaffen.

Im Labor sind sie echte Multitalente: Sie bedienen spezialisierte Laborgeräte und -instrumente, führen Experimente und Tests durch und analysieren biologische Proben, um wertvolle Informationen zu gewinnen. Dabei kann es um die Untersuchung von Zellstrukturen, die Identifizierung von Krankheitserregern oder die Messung von Konzentrationen von Substanzen gehen. Sie überwachen auch Umweltparameter, um die Auswirkungen von Umweltveränderungen zu verstehen. Die Genauigkeit und Sorgfalt bei der Arbeit sind entscheidend, darüber hinaus halten Biologielaboranten detaillierte Aufzeichnungen über ihre Tätigkeiten. Sie dokumentieren die verwendeten Methoden, die erhaltenen Ergebnisse und sämtliche Beobachtungen. Diese Protokollierung gewährleistet die Reproduzierbarkeit von Experimenten und ist von höchster Bedeutung für die Validität der Forschung. Qualitätssicherung spielt ebenfalls eine große Rolle. Biologielaboranten stellen sicher, dass Laborgeräte korrekt kalibriert und gewartet sind, um genaue Ergebnisse zu erzielen. Sie setzen strikte Sicherheitsprotokolle um, um sich selbst und andere vor den Gefahren von Chemikalien und biologischen Substanzen zu schützen.

Die Kommunikation ist ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Biologielaboranten tauschen regelmäßig Informationen mit Teammitgliedern, Wissenschaftlern und Vorgesetzten aus. Sie präsentieren ihre Ergebnisse in Besprechungen und verfassen ausführliche Laborberichte. In manchen Fällen sind sie sogar Teil von Forschungsprojekten, in denen sie an der Entwicklung neuer Testmethoden mitwirken oder wertvolle Daten sammeln. Ihr Engagement für umweltfreundliche Praktiken und die Einhaltung ethischer Standards in der Forschung runden ihr Berufsbild ab. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Wissenschaft vorankommt, sondern auch dafür, dass dies auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise geschieht. 



Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … wie man sicherstellt, dass die durchgeführten Tests und Experimente zuverlässige und genaue Ergebnisse liefern.
  • … wie du wissenschaftliche Daten sammelst, interpretierst und analysierst. Statistik und mathematische Fähigkeiten sind oft ein wichtiger Teil dieses Bereichs.
  • … ein solides Verständnis der Grundlagen der Biologie zu entwickeln, einschließlich Zellbiologie, Genetik, Ökologie, Mikrobiologie und Anatomie. Dieses Wissen bildet die Grundlage für deine Arbeit im Labor.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Das wichtigste Fach in der Schule ist natürlich Biologie. Dieses Fach bildet die Grundlage deiner Ausbildung. Du wirst die verschiedenen Aspekte der Biologie kennenlernen, darunter Zellbiologie, Genetik, Ökologie, Mikrobiologie und mehr. Du wirst verstehen, wie Lebewesen funktionieren und wie biologische Prozesse ablaufen. Da Laborarbeit oft mit Chemikalien verbunden ist, wirst du in der Schule auch Chemieunterricht haben. Du wirst lernen, chemische Reaktionen zu verstehen und sicher mit Chemikalien umzugehen. Ein grundlegendes Verständnis der physikalischen Prinzipien ist ebenfalls wichtig, da es dir hilft, die Instrumente und Geräte im Labor zu verstehen und zu nutzen. Mathematik ist ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung, da du Berechnungen durchführen musst, um beispielsweise Konzentrationen von Lösungen zu bestimmen oder Daten zu analysieren. Informatikunterricht bringt dir näher, wie man Daten elektronisch erfasst und analysiert, da Computer in modernen Laboren eine wichtige Rolle spielen. Du wirst lernen, wie du sicher im Labor arbeitest und wie du die Umweltauswirkungen deiner Arbeit minimierst. Englischkenntnisse sind oft erforderlich, da wissenschaftliche Literatur und Anleitungen häufig in Englisch verfasst sind. Im Fach Berufskunde lernst du mehr über den Beruf des Biologielaboranten, seine Geschichte, ethische Standards und aktuelle Entwicklungen in der Branche.

Betriebliche Ausbildung:

Zu Beginn deiner Ausbildung wirst du in die Grundlagen der Biologie und der Labortechniken eingeführt. Dies umfasst theoretische Schulungen und praktische Demonstrationen. Dann wirst du allmählich in die praktische Laborarbeit eingeführt: die Vorbereitung von Laborgeräten, das Anfertigen von Proben, das Durchführen von Experimenten und das Arbeiten mit verschiedenen biologischen Substanzen umfassen. Du lernst, wie man Laborgeräte wie Mikroskope, Zentrifugen, Spektrometer und Pipetten verwendet. Du sammelst Proben aus der Umwelt, bereitest sie vor und führst Analysen und Tests durch. Eine wichtige Aufgabe in einem Labor ist die genaue Dokumentation und Protokollierung aller durchgeführten Arbeiten. Du wirst lernen, wie man Laborprotokolle und Berichte verfasst, in denen du die durchgeführten Experimente, die verwendeten Methoden und die erzielten Ergebnisse festhältst. Sicherheit steht an erster Stelle in einem Labor. Du wirst lernen, wie man sicher mit Chemikalien, biologischen Proben und Laborgeräten umgeht und wie man die entsprechende Schutzkleidung und Sicherheitsprotokolle einhält. Du wirst auch in Qualitätskontrollverfahren eingewiesen, um sicherzustellen, dass die durchgeführten Tests und Experimente zuverlässige und genaue Ergebnisse liefern. Je nach Art deiner Ausbildungsstätte kannst du dich möglicherweise auf spezifische Bereiche der Biologie spezialisieren, z.B. Genetik, Mikrobiologie, Molekularbiologie oder Umweltbiologie. In einigen Fällen kannst du die Gelegenheit haben, an Forschungsprojekten deiner Ausbildungsstätte teilzunehmen – eine wertvolle Chance, praktische Erfahrung zu sammeln und deine Fähigkeiten zu erweitern.

Ablauf der Ausbildung

Du wirst schriftliche Prüfungen in verschiedenen biologischen Themenbereichen ablegen müssen. Dies können Multiple-Choice-Fragen, offene Fragen oder Essay-Aufgaben sein. Diese Prüfungen sollen dein theoretisches Wissen über biologische Konzepte und Labortechniken bewerten. Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung wird die Durchführung praktischer Laborarbeiten sein. Du wirst in der Regel praktische Prüfungen ablegen, bei denen du bestimmte Experimente oder Labortechniken unter Aufsicht durchführst. Dies dient dazu, deine Fähigkeiten im Umgang mit Laborgeräten und -verfahren zu überprüfen. Während deiner Ausbildung wirst du wahrscheinlich Laborprotokolle und Berichte verfassen müssen. Diese schriftlichen Aufzeichnungen dokumentieren die von dir durchgeführten Experimente, die verwendeten Methoden, die Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Die Qualität deiner Protokolle und Berichte wird oft bewertet. In einigen Fällen könntest du mündliche Prüfungen oder Präsentationen vor einem Prüfungsausschuss ablegen. Dabei kannst du gebeten werden, über bestimmte biologische Themen, deine Forschung oder deine praktischen Erfahrungen im Labor zu sprechen. Während deiner Ausbildung könnte es sein, dass du an Forschungsprojekten oder Laborprojekten teilnimmst. Diese Projekte werden oft am Ende der Ausbildung präsentiert und ebenfalls bewertet.
Am Ende deiner Ausbildung absolvierst du in der Regel eine Abschlussprüfung oder eine Gesellenprüfung, die aus schriftlichen und praktischen Teilen besteht. Der erfolgreiche Abschluss dieser Prüfung qualifiziert dich offiziell als Biologielaborant.

Wusstest du schon, dass ...

… im Jahr 2003 ein winziger Nematode, ein Fadenwurm also, ins All geschickt wurde? Er war der erste Organismus, der in den Weltraum reiste und im Rahmen eines Experiments zurückkehrte.

… es in Biologielaboren so viele Abkürzungen und Akronyme gibt, dass es manchmal scheint, als würde man eine neue Sprache lernen? PCR, DNA, RNA, ELISA … die Liste ist endlos!

… der größte bekannte Mikroorganismus ein Pilz namens Armillaria ostoyae ist? Ein einzelnes Individuum kann bis zu 3,4 Quadratkilometer bedecken und mehrere Tausend Jahre alt werden.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Die Biologiebranche bietet ständig neue Entdeckungen und Chancen, daher sind die Zukunftsaussichten für Biologielaboranten vielversprechend. Deine persönlichen Interessen und beruflichen Ziele werden entscheidend dafür sein, welchen Weg du nach deiner Ausbildung einschlägst. Mit zusätzlicher Bildung und Weiterbildung, beispielsweise einem Bachelor-Abschluss in Biologie oder einem verwandten Fach, kannst du deine Karrieremöglichkeiten erweitern und in leitende Positionen aufsteigen. In medizinischen Laboren in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen kannst du diagnostische Tests durchführen, um Krankheiten zu erkennen und Patienten zu behandeln. Hier sind deine Fähigkeiten in der klinischen Laborarbeit gefragt. In der pharmazeutischen Industrie gibt es zahlreiche Positionen, in denen Biologielaboranten benötigt werden. Du kannst in der Arzneimittelentwicklung und -herstellung, der Qualitätskontrolle, der klinischen Forschung und anderen Bereichen arbeiten. Du kannst als Laborassistent oder Techniker in Forschungslaboren verschiedener Einrichtungen arbeiten, darunter Universitäten, private Forschungsinstitute und staatliche Organisationen. Dort kannst du an Projekten zur Entdeckung neuer Erkenntnisse in den Bereichen Biologie, Genetik, Mikrobiologie, Ökologie und vielen anderen mitwirken.

Dein voraussichtliches Gehalt als Biologielaborant (m/w/d)?:

Das Durchschnittsgehalt eines Biologielaboranten liegt bei ca. 41.500 Euro jährlich.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Als Biologielaborant solltest du eine echte Leidenschaft für die Natur und die Wissenschaft mitbringen. Ein neugieriger Geist und der Wunsch, die Geheimnisse des Lebens zu erforschen, sind hier von großem Vorteil. Präzision ist das A und O in der biologischen Forschung. Du musst in der Lage sein, genaue Messungen durchzuführen und Experimente sorgfältig zu dokumentieren, um zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten. Als Teil eines Forschungsteams wirst du eng mit anderen Wissenschaftlern und Laboranten zusammenarbeiten. Teamfähigkeit und die Fähigkeit zur Kommunikation sind daher unerlässlich. In der Biologie können Experimente Stunden, Tage oder sogar Wochen dauern. Geduld und Ausdauer sind notwendig, um komplexe Prozesse zu verstehen und zu bewältigen. Du wirst oft mit gefährlichen Chemikalien und biologischen Substanzen arbeiten. Ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften sind ein Muss.

Entdecke Azubi-Interviews
Azubi-Interview

Biologielaborantin bei Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG

Erfahrungsbericht über die Ausbildung zur Biologielaborantin

»