Berufsbild: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter (m/w/d)

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter (m/w/d)

Die Berufe im Rechtswesen sind genauso vielfältig wie unser deutsches Rechtssystem. Als Rechtsanwaltsgehilfe unterstützt du hauptsächlich Rechtsanwälte in ihren allgemeinen Tätigkeiten. Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter hingegen arbeitest du sowohl in Anwaltskanzleien als auch in Notariaten. Du bist speziell auf die Anforderungen beider Bereiche vorbereitet und hast Kenntnisse im Notarwesen.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere Reife oder Hochschulreife (Realschulabschluss oder Abitur)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 708 €
2. Jahr: 795 €
3. Jahr: 886 €

Was macht ein Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter (m/w/d)?

Insgesamt unterstützt du als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter sowohl Rechtsanwälte als auch Notare bei ihrer täglichen Arbeit. Du bist die rechte Hand, die dafür sorgt, dass alle Abläufe reibungslos funktionieren. Deine Arbeit ermöglicht es den Anwälten und Notaren, sich auf ihre Klienten zu konzentrieren und ihre rechtlichen Angelegenheiten effizient zu bearbeiten. Darüber hinaus bist du für die Kosten- und Gebührenabrechnung zuständig. Du prüfst die Grundlagen für die Berechnung, erstellst die entsprechenden Abrechnungen und überwachst deren Zahlungseingang. Hierbei ist Genauigkeit und Sorgfalt gefragt, um eine korrekte Abrechnung sicherzustellen. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Erstellung von Schriftstücken. Du unterstützt bei der Erstellung von Schreiben, Verträgen und Klageschriften. Außerdem unterstützt du bei der Recherche von rechtlichen Fragestellungen, sammelst Informationen, wertest Gesetze und Urteile aus und bereitest die Ergebnisse für die Anwälte oder Notare auf.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … wie du Mandanten betreust und ihre Akten führst.
  • … wie der Schriftverkehr zu Gerichten und anderen Kanzleien korrekt abläuft.
  • … Zahlungseingänge zu überwachen und Gebühren zu errechnen.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Während deiner Ausbildung besuchst du regelmäßig die Berufsschule, in der du theoretische Kenntnisse und rechtliche Grundlagen vermittelt bekommst. Dort lernst du beispielsweise das Zivilrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht, Arbeitsrecht und Notarrecht. Aber auch typische Schulfächer wie Deutsch und Mathe sind essenziell, denn das Führen von Protokollen oder die Berechnung von Kosten und Zinsen sind auch in deinem Arbeitsalltag als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter wichtig.

Betriebliche Ausbildung:

Im Ausbildungsbetrieb wirst du nach und nach verschiedene Aufgaben übernehmen und praktische Erfahrungen sammeln. Du unterstützt bei der Mandatsbetreuung, der Aktenführung, der Schriftverkehrserstellung, der Vorbereitung von Verträgen und der Kommunikation mit Mandanten, Behörden und Gerichten. Je weiter du in deiner Ausbildung fortschreitest, desto eigenständiger und verantwortungsvoller werden deine Aufgaben.

Ablauf der Ausbildung

In der Regel absolvierst du nach etwa anderthalb bis zwei Jahren eine Zwischenprüfung, die deine bisher erworbenen Kenntnisse überprüft. Diese Prüfung besteht aus schriftlichen und praktischen Aufgaben und dient als Zwischenstand deiner Ausbildung. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung an. Diese besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Im schriftlichen Teil beantwortest du Fragen zu verschiedenen rechtlichen Themen und bearbeitest praxisnahe Aufgabenstellungen. Im mündlichen Teil wirst du zu ausgewählten Themen befragt und musst dein Fachwissen unter Beweis stellen.

Wusstest du schon, dass ...

… der älteste bekannte Notar aus dem alten Ägypten stammt? Einige der ältesten schriftlichen Aufzeichnungen über Rechtstransaktionen wurden auf Papyri entdeckt, die vor über 4.000 Jahren erstellt wurden.

… das bekannteste Gerichtssystem der Welt das US-amerikanische Justizsystem ist? Es basiert auf dem Prinzip der Jury. Eine Jury besteht aus einer Gruppe von Bürgern, die über Schuld oder Unschuld eines Angeklagten entscheiden.

… das deutsche Grundgesetz, das die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland darstellt, aus insgesamt 146 Artikeln besteht?

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter hast du gute Karrierechancen und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten in der Rechtsbranche. Durch deine fundierte Ausbildung und dein Fachwissen stehen dir verschiedene Karrierewege offen. Eine Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Fachwirt für Rechts- und Notarfachwesen. Mit dieser Zusatzqualifikation kannst du deine Fachkenntnisse vertiefen und dich für anspruchsvollere Positionen qualifizieren. Als Fachwirt übernimmst du oft eine leitende oder koordinierende Rolle in einer Kanzlei oder einem Notariat und trägst mehr Verantwortung. Eine weitere Option ist die Fortbildung zum Rechtsfachwirt. Mit dieser Qualifikation erweiterst du dein Wissen im Bereich des Rechts und übernimmst spezialisierte Aufgaben in einer Anwaltskanzlei. Du bist Ansprechpartner für komplexe rechtliche Fragen und unterstützt Anwälte bei der Mandatsbearbeitung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich auf bestimmte Rechtsgebiete zu spezialisieren. Du könntest dich beispielsweise auf Arbeitsrecht, Familienrecht oder Strafrecht fokussieren.

Dein voraussichtliches Gehalt als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter (m/w/d)?:

Nach deiner Ausbildung verdienst du jährlich zwischen 26.800 € und 35.300 €.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Manche Ausbildungsbetriebe oder Berufsschulen verlangen von den Bewerbern einen Eignungstest. In diesem Test werden beispielsweise Kenntnisse in Deutsch, Mathematik und Rechtschreibung geprüft. Für den Beruf des Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten sind bestimmte persönliche Eigenschaften wichtig. Dazu gehören organisatorische Fähigkeiten, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und eine gute Kommunikationsfähigkeit. Ein Interesse an Rechtsfragen sowie juristisches Verständnis sind ebenfalls von Vorteil.