Ausbildungsberuf: Bestattungsfachkraft (m/w/d)

Bestattungsfachkraft (m/w/d)

Bestattungsfachkräfte organisieren Bestattungen und Trauerfeiern. Sie kümmern sich um alle anfallenden Formalitäten, beraten und betreuen Angehörige und sorgen für einen würdevollen Abschied von Verstorbenen.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Realschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr 500 – 1.050 €
2. Jahr 550 – 1.100 €
3. Jahr 650 – 1.150 €

Was macht eine Bestattungsfachkraft?

Als Bestattungsfachkraft bist du aber nicht nur für Organisation und Beratung zuständig, auch für die Verstorbenen selbst. Es geht immer um einen unbefangenen und würdevollen Umgang mit der Organisation der Bestattung und bei der Gestaltung von Grabstätte, Trauerfeier und Beerdigung.
Zu deinen Aufgaben gehört in deiner Ausbildung zur Bestattungsfachkraft (m/w/d), mit den Hinterbliebenen organisatorische Gespräche zu führen. Es gilt zu klären, wer die Beerdigung bezahlt und wo diese stattfindet, aber auch, ob der Verstorbene eingeäschert werden wollte oder sonstige Wünsche geäußert hat. Als Bestattungsfachkraft erleichterst du mit deiner Arbeit den Trauernden den Abschied von einem verstorbenen Menschen.
Bestattungskräfte beraten aber auch Kunden, die Einzelheiten für ihre eigene Bestattung zu Lebzeiten planen möchten und beraten sie über Bestattungsvorsorgeverträge.


Dazu erstellen sie detaillierte Kostenvoranschläge, die neben den Leistungen des Bestattungsunternehmens z. B. auch Grab- bzw. Friedhofsgebühren oder die Kosten für Grabmal und -pflege enthalten. Auch über die treuhänderische Anlage von Vorsorgegeldern oder Sterbegeldversicherungen informieren sie die Kunden.


In der Ausbildung lernst du …

  • die Durchführung von friedhofstechnischen Arbeiten. 
  • wie Verstorbene überführt, aufbewahrt und aufgebahrt werden. 
  • einschlägige Rechtsvorschriften, Normen und Sicherheitsbestimmungen sowie Rituale und Gebräuche kennen. 
  • die Beratung zu Bestattungsvorsorgen. 
  • die Betreuung von Angehörigen mit Berücksichtigung unter Anwendung trauerpsychologischer Maßnahmen. 
  • die behördlichen Formalitäten, welche du den Angehörigen abnehmen kannst.
  • Trauerdrucksachen und Traueranzeigen abzufassen. 
  • die zu beachtenden Regelungen bei Erd-, Feuer- und Seebestattungen, Urnenbeisetzungen und Trauerfeiern.

Als Bestattungsfachkraft stehst du den Hinterbliebenen als persönlicher Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung und hast auch ein Auge auf das Wohlergehen der Hinterbliebenen. Das Berufsbild hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt und Bestattungsfachkräfte verstehen sich heute zunehmend auch als Seelsorger.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Wenn du eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft (m/w/d) anstrebst, solltest du entweder einen mittleren Schulabschluss oder die Hochschulreife haben. Eine gute Note in Deutsch beweist, dass du dich klar ausdrücken kannst und die Rechtschreibung beherrschst. Wenn du handwerklich begabt bist, hast du ideale Voraussetzungen für handwerkliche Tätigkeiten der Bestattungsfachkraft, wie beispielsweise das Ausstatten von Särgen.


Besonders wichtig für deine Tätigkeit als Bestattungsfachkraft sind Sorgfalt und Genauigkeit, da du diese Eigenschaften in sämtlichen Aufgabenbereichen benötigst. Der Kontakt mit (lebenden) Menschen ist besonders groß, weshalb du über eine gute Kommunikationsfähigkeit und ein respektvolles Verhalten verfügen solltest. Eine essenzielle Voraussetzung für diesen Beruf ist die eigene psychische Stabilität, um die Distanz wahren zu können.
Das Arbeitsumfeld einer Bestattungsfachkraft ist sehr vielfältig.

Inhalt der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft

Schulische Ausbildung:

Die Ausbildung als Bestattungsfachkraft ist sehr vielseitig und als duale Ausbildung erlernst du nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Berufsschule die benötigten Fähigkeiten. Der Unterricht findet in Blöcken statt. Das heißt, dass du für ein paar Wochen mehrmals pro Jahr die Berufsschule besuchen wirst. Für die vielen verschiedenen Tätigkeiten erlernst du kaufmännische Grundlagen, die Trauerpsychologie, Kenntnisse über die hygienische Versorgung von Verstorbenen sowie über Dekoration und die organisatorische Vorbereitung der Trauerfeier.

Betriebliche Ausbildung:

Zunächst wirst du neben den betrieblichen Strukturen lernen. Du lernst beispielsweise von Beginn an, wie du Rechnungen schreibst, Anträge stellst und Absprachen mit unterschiedlichen Stellen triffst, zum Beispiel mit Blumengeschäften, mit der Friedhofsverwaltung, mit der Zeitung, mit dem Gesundheitsamt oder mit Versicherungsgesellschaften. Im zweiten Ausbildungsjahr wirst du erfahrene Bestatter zu ihren Beratungs- und Trauergesprächen begleiten, um von ihnen zu lernen. Diese wirst du dann ab dem dritten Lehrjahr eigenständig führen. Zusätzlich lernst du alles über die Planung und Ausrichtung von Bestattungen und Trauerfeiern. Im dritten Ausbildungsjahr hast du ein gewisses Maß an Erfahrung und Reife erlangt und der Fokus liegt dann auf dem direkten Umgang mit dem Verstorbenen und den Angehörigen.

Wusstest du schon, dass ...

  • Roland Ohisson von Falkenberg, ein schwedischer Süßigkeitenhersteller, im Jahr 1973 in einem Sarg aus reiner Schokolade beerdigt wurde?
  • in der Grabkammer des altägyptischen Königs Tutanchamun einer von vier Särgen aus 1.250 kg Gold gefertigt wurde?
  • aus der Asche eines Menschen bis zu zehn Edelsteine entstehen können und es heute die Möglichkeit gibt, aus der Asche von Verstorbenen Diamanten zu pressen?
  • noch viele weitere Bestattungsalternativen existieren, wie beispielsweise die Asche im Meer, auf einem Berg oder Vulkan, in einem Wasserfall, aus einem Flugzeug oder im Wind verstreuen zu lassen?

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung zur Bestattungsfachkraft:

Mit deiner abgeschlossenen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft kannst du eine Weiterbildung anstreben. Eine neue Herausforderung und Aufstiegsmöglichkeit hast du durch die Weiterbildung zum Bestattermeister, Thanatopraktiker (Einbalsamierer), Bestattungsfachwirt oder Ausbilder. Neben vielen Lehrgängen und Seminaren, beispielsweise im Finanz- und Rechnungswesen, der Gesprächsführung oder auch der Trauerbegleitung, hast du auch die Möglichkeit auf ein Studium zum Bachelor of Science Servicemanagement oder Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre.

Dein voraussichtliches Gehalt als Bestattungsfachkraft

Als ausgebildete Bestattungsfachkraft kannst du ein Einstiegsgehalt von 1900 bis 2200 Euro erwarten. Mit einer längeren Berufserfahrung und auch Betriebszugehörigkeit kannst du mit einer Steigerung deines Gehalts bis zu 3000 Euro brutto rechnen.
Als Angestellter eines Friedhofs oder einer Friedhofsverwaltung liegt dein Einstiegsgehalt bei etwa 2.000 bis 2.600 Euro.