Berufsbild: Papiertechnologe (m/w/d)

Als Papiertechnologe spielst du eine wichtige Rolle in der Papierindustrie: Deine Aufgabe ist es, den gesamten Prozess der Herstellung zu überwachen und zu optimieren, um hochwertige Papierprodukte herzustellen.

Art der Ausbildung:

Duale Ausbildung

Was macht ein Papiertechnologe (m/w/d)?

Deine Aufgaben sind vielfältig: Du kontrollierst die Qualität des Papiers, justierst die Maschinen und sorgst dafür, dass der Papierprozess reibungslos vonstattengeht. Die Maschinen, mit denen du arbeitest, sind unterschiedlich und du wirst während deiner Ausbildung genau geschult, wie du mit ihnen umgehst. Da gibt es die Riesenwalze, die das Papier formt oder die Trocknungsanlage, die das Papier nach Bearbeitung trocknet. Dein Arbeitsplatz? Mal stehst du an der Kommandozentrale, mal bewegst du dich um die riesigen Maschinen herum, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei läuft. Dein Arbeitsalltag ist ein Mix aus Technik, Kreativität und Verantwortung. Du handlest Papierbahnen und zauberst Papierrollen herbei, die am Ende deine Handschrift tragen.

Während deiner Ausbildung lernst du …

… was hinter den Begriffen „Papierfestigkeit“, „Glanz“ und „Dicke“ steckt.
… die verschiedenen Schritte des Papierherstellungsprozesses kennen.
… wie man die Qualität des hergestellten Papiers überwacht, Fehler erkennt und korrigierende Maßnahmen ergreift

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Die schulische Ausbildung zum Papiertechnologen ist ein wichtiger Teil deiner Gesamtausbildung. Die schulische Ausbildung findet meist in Blockunterrichtsform statt, das bedeutet, dass du für bestimmte Zeiträume die Berufsschule besuchst. Dabei werden dich dir bekannte Fächer, wie Mathe, Chemie und Physik begleiten, weil sie auch in deinem Berufsalltag eine Rolle spielen. Chemie vermittelt dir zum Beispiel das Verständnis für die chemischen Prozesse, die während der Papierherstellung auftreten. Dies beinhaltet die Eigenschaften von Fasern, die Wirkung von Chemikalien auf das Papier und die Umweltauswirkungen der Herstellungsverfahren. Physik hilft dir, die physikalischen Phänomene in der Papierherstellung zu verstehen, wie die Trocknung des Papiers, die Struktur von Fasern und das Verhalten von Flüssigkeiten auf Oberflächen. Aber auch Schulfächer, die rein spezifisch auf deinen Beruf ausgelegt sind, werden dich beschäftigen. In Werkstoffkunde lernst du die Eigenschaften der verschiedenen Rohstoffe kennen, die für die Papierherstellung verwendet werden, wie z.B. Holzfasern, Zellstoffe und Recyclingmaterialien. Du wirst auch über Papierarten und ihre Anwendungen informiert. In der modernen Papierindustrie spielen IT-Systeme und technologische Innovationen eine Rolle. Du wirst grundlegende IT-Fähigkeiten erwerben und lernen, wie man moderne Maschinen und Anlagen bedient. Du wirst im Fach Qualitätsmanagement lernen, wie Qualitätskontrollverfahren in der Papierproduktion durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das hergestellte Papier den Qualitätsstandards entspricht.

Betriebliche Ausbildung:

Die betriebliche Ausbildung zum Papiertechnologen findet in einer Papierfabrik oder einem ähnlichen Produktionsbetrieb statt. Deine Kollegen werden dir das notwendige Fachwissen über die Papierherstellung, die Maschinen und die spezifischen Abläufe vermitteln. Du wirst sehen, wie erfahrene Papiertechnologen die Maschinen bedienen, Materialien mischen und Qualitätskontrollen durchführen. Diese praktischen Fähigkeiten wirst du von ihnen übernehmen. Du wirst bei der Vorbereitung der Produktionsanlagen und -maschinen helfen, indem du Rohstoffe vorbereitest, Maschinen einrichtest und die notwendigen Werkzeuge und Materialien bereitstellst. Unter Anleitung wirst du lernen, wie man die Qualität des produzierten Papiers überprüft. Das kann das Messen von Dicke, Festigkeit, Feuchtigkeit und anderen Eigenschaften des Papiers beinhalten.

Ablauf der Ausbildung

Die Prüfungstermine werden von den zuständigen Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern festgelegt. Die genauen Prüfungsinhalte können von Kammer zu Kammer unterschiedlich sein, da sie oft in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Industrie erstellt werden. Die Zwischenprüfung findet nach der ersten Hälfte deiner Ausbildungszeit statt. Hier wirst du zu grundlegenden Kenntnissen in den verschiedenen Fachbereichen wie Rohstoffkunde, Produktionsprozesse, Maschinenbedienung und Qualitätskontrolle abgefragt. Die erste Gesellenprüfung erfolgt meistens gegen Ende des zweiten Ausbildungsjahres. Hier wirst du praktische Aufgaben aus den Bereichen Maschinenbedienung, Rohstoffverarbeitung, Qualitätssicherung und Problemlösung durchführen. Die zweite Gesellenprüfung findet am Ende deiner Ausbildung statt. Du wirst eine umfassende praktische Prüfung durchlaufen, bei der du verschiedene Herstellungsprozesse von der Rohstoffaufbereitung bis zur Fertigstellung eines Produkts demonstrierst. Auch theoretische Kenntnisse in den Bereichen Rohstoffe, Maschinen, Chemie und Technologie können abgefragt werden.

Wusstest du schon, dass ...

… du vielleicht bald ganz international unterwegs bist? Papierprodukte werden weltweit gehandelt. Papiertechnologen arbeiten oft in internationalen Teams und kooperieren mit Fachleuten aus verschiedenen Ländern.

… die Produkte, die du bald herstellst, quasi jeden betreffen? Papier ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig, sei es in Form von Büchern, Zeitungen, Verpackungen oder Hygieneprodukten. Papiertechnologen haben einen direkten Einfluss auf die Produkte, die wir täglich nutzen.

… Papier nicht nur im Büro oder bei Kunstprojekten Verwendung hat? Backpapier und Pergamentpapier sind unverzichtbar in der Küche – sie halten unsere Leckereien davon ab, am Backblech festzukleben!

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Innerhalb der Papierindustrie gibt es verschiedene Spezialgebiete, in denen du dich weiterentwickeln kannst, z.B. die Herstellung von Spezialpapieren für technische Anwendungen, Verpackungen oder Hygieneprodukte. Du könntest dich auf ein bestimmtes Produkt oder Verfahren spezialisieren. Mit steigender Erfahrung und zusätzlicher Weiterbildung könntest du in Führungspositionen aufsteigen, sei es als Abteilungsleiter, Produktionsleiter oder Qualitätsmanager. In solchen Positionen würdest du die Verantwortung für größere Teams und Produktionsprozesse tragen. Du könntest auch in Erwägung ziehen, dein eigenes Unternehmen in der Papierindustrie zu gründen, sei es im Bereich der Herstellung, Verarbeitung oder Vermarktung von Papierprodukten. Du könntest ein Studium in einem verwandten Bereich wie Papier- und Verpackungstechnik, Materialwissenschaften oder Chemieingenieurwesen in Betracht ziehen. Ein Hochschulabschluss eröffnet dir die Möglichkeit, in Forschung, Entwicklung oder sogar im Management der Papierindustrie tätig zu werden.

Dein voraussichtliches Gehalt als Papiertechnologe (m/w/d)?:

Wenn du mit der Ausbildung fertig bist, bekommst du durchschnittlich 37.200 € im Jahr als ausgebildeter Papiertechnologe.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Nein, du musst nicht gut im Origami sein – aber als angehender Papiertechnologe hilft es, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst. Beispielsweise wirst du als Papiertechnologe oft mit deinen Händen arbeiten, sei es beim Einrichten von Maschinen, beim Anpassen von Einstellungen oder beim Durchführen von Qualitätskontrollen. Darum solltest du ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick mitbringen, das dann während deiner Lehrzeit weiter ausgebaut wird. Du wirst Daten aus Maschinenüberwachung und Qualitätskontrollen interpretieren müssen. Analytisches Denken hilft dir dabei, Muster zu erkennen und Produktionsprozesse zu optimieren. In der Produktion können unerwartete Herausforderungen auftreten. Die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren, Ursachen zu analysieren und Lösungen zu finden, ist wichtig.