Berufsbild: Lacklaborant (m/w/d)

Lacklaborant (m/w/d)

Als Lacklaborant misst du die Qualität und Eigenschaften von Lacken und Farben, indem du verschiedene Tests und Analysen durchführst. Deine Aufgaben umfassen die Entwicklung neuer Lackformulierungen, die Überwachung von Produktionsprozessen und die Gewährleistung der Einhaltung von Qualitätsstandards. Du arbeitest eng mit Chemikern und Ingenieuren zusammen, um Farben und Lacke mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Deine Arbeit ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Endprodukte in verschiedenen Branchen, von der Automobilindustrie bis zur Bauwirtschaft, höchste Standards erfüllen.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Hochschulreife (Abitur)
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 1031 € - 1090 €
2. Jahr: 1077 € - 1190 €
3. Jahr: 1120 € - 1258 €
4. Jahr: 1166 € - 1345 €

Was macht ein Lacklaborant (m/w/d)?

Als Lacklaborant bist du dafür verantwortlich, Lack- und Farbformulierungen zu entwickeln und zu optimieren. Du arbeitest eng mit Chemikern zusammen, um die richtigen Bestandteile auszuwählen und die gewünschten Eigenschaften, wie Farbe, Haltbarkeit und Trocknungszeit, zu erzielen. Du führst umfassende Tests und Analysen durch, um sicherzustellen, dass die Lacke und Farben den Qualitätsstandards entsprechen. Dazu gehören Tests auf Haftung, Abriebfestigkeit, Farbstabilität und vieles mehr. Während der Lackproduktion überwachst du den Herstellungsprozess, um sicherzustellen, dass die Formulierungen korrekt umgesetzt werden. Du bist verantwortlich für die Einhaltung von Rezepturen und Produktionsrichtlinien. Wenn Probleme oder Abweichungen auftreten, analysierst du die Ursachen und arbeitest an Lösungen. Du bist ein wichtiger Bestandteil des Teams, das Produktionsausfälle minimiert und Qualitätssicherungsprobleme löst. Du bleibst über neue Lack- und Farbtechnologien auf dem Laufenden und trägst dazu bei, innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln, die den Anforderungen des Marktes gerecht werden.



Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … die Methoden zur Überprüfung und Sicherstellung der Produktqualität, einschließlich verschiedener Testverfahren und -instrumente.
  • … ein solides Verständnis der chemischen Prinzipien und Reaktionen zu entwickeln, die bei der Herstellung von Lacken und Farben eine Rolle spielen.
  • … wie Lacke und Farben formuliert werden, einschließlich der Auswahl von Pigmenten, Bindemitteln und Lösungsmitteln, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Während der Schulzeit wirst du in verschiedenen Schulfächern unterrichtet, die dir das notwendige theoretische Fundament für deine Tätigkeit als Lacklaborant bieten. Im Chemieunterricht wirst du die Grundlagen der Chemie vertiefen, darunter die Struktur von Atomen und Molekülen, chemische Reaktionen und das Periodensystem. Dieses Wissen ist entscheidend, da Lacke und Farben auf chemischen Prinzipien basieren. Mathematik ist in der Formulierung von Lacken und Farben wichtig, da du beispielsweise Berechnungen für die Mischung von Substanzen durchführen musst. Du wirst auch statistische Methoden erlernen, um Qualitätstests auszuwerten. In Physik wirst du die physikalischen Eigenschaften von Materialien und deren Wechselwirkungen mit Licht, Wärme und anderen Faktoren studieren. Dies ist relevant, da Lacke und Farben auf Oberflächen aufgetragen werden und verschiedene physikalische Eigenschaften aufweisen müssen. Das Fach Werkstoffkunde vermittelt Kenntnisse über verschiedene Materialien, einschließlich Pigmente, Bindemittel und Lösungsmittel, die in der Lackherstellung verwendet werden. Du lernst, wie diese Materialien ausgewählt und kombiniert werden. Da Umweltaspekte in der Lackindustrie eine wichtige Rolle spielen, wirst du auch in Umwelttechnik unterrichtet. Du wirst Umweltauflagen und -vorschriften verstehen und lernen, wie du umweltfreundliche Lösungen entwickelst.

Betriebliche Ausbildung:

Du wirst in den Produktionsprozess eingeführt und lernst, wie Lacke und Farben formuliert, gemischt und hergestellt werden. Dies umfasst das genaue Abwiegen von Rohstoffen, die Durchführung von Mischprozessen und die Qualitätskontrolle. Du wirst lernen, wie man verschiedene Qualitätsprüfungen an Lack- und Farbproben durchführt. Dazu gehören Tests zur Überprüfung von Farbechtheit, Haftung, Trocknungszeit und anderen wichtigen Eigenschaften. Im Labor wirst du praktische Erfahrung im Umgang mit Laborgeräten, chemischen Substanzen und Sicherheitsprotokollen sammeln. Du wirst lernen, wie man Proben vorbereitet und Testergebnisse dokumentiert. Du wirst an der Erstellung und Anpassung von Rezepturen für Lacke und Farben beteiligt sein. Dies erfordert genaue Berechnungen und das Mischen der benötigten Mengen von Pigmenten, Bindemitteln und Lösungsmitteln. Eine sorgfältige Dokumentation ist in diesem Beruf unerlässlich. Du wirst lernen, wie man Versuchsprotokolle, Qualitätsberichte und andere Dokumente erstellt. Du wirst die Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit chemischen Arbeitsprozessen und Umweltaspekten kennenlernen und umsetzen. Wenn Qualitätsprobleme auftreten, wirst du lernen, diese zu identifizieren, Ursachen zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten. zu entwickeln und bestehende Produkte zu verbessern.

Ablauf der Ausbildung

Die Zwischenprüfung findet in der Regel nach dem ersten Lehrjahr statt. Sie dient dazu, dein Wissen und deine Fähigkeiten in den grundlegenden Bereichen der Lack- und Farbtechnik zu überprüfen. Die genauen Inhalte und Anforderungen können je nach Bundesland und Ausbildungsinstitution variieren. Die erste Abschlussprüfung erfolgt meist am Ende des zweiten Ausbildungsjahres. Sie überprüft dein Wissen in den Bereichen Lackherstellung, Qualitätskontrolle und grundlegende chemische Prozesse. Diese Prüfung hat einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Die zweite Abschlussprüfung erfolgt am Ende deiner Ausbildung, normalerweise nach drei Jahren. In dieser Prüfung wirst du auf fortgeschrittene Themen in der Lacktechnik und Farbenherstellung getestet. Sie umfasst ebenfalls einen schriftlichen und einen praktischen Teil. Nach erfolgreichem Abschluss deiner Ausbildung und den beiden oben genannten Prüfungen erhältst du den Titel „Lacklaborant Geselle", der deine Qualifikation in diesem Berufsfeld bescheinigt.

Wusstest du schon, dass ...

… Lacke nicht nur der Verbesserung der ästhetischen Erscheinung von Produkten dienen, sondern bieten auch Schutz vor Korrosion, Witterungseinflüssen und chemischer Einwirkung?

… Lacke aufgrund von chemischen Reaktionen oder physikalischer Verdunstung trocknen? Ein Lacklaborant muss den Trocknungsprozess genau verstehen, um sicherzustellen, dass der Lack die gewünschten Eigenschaften aufweist.

… Lacke äußerst vielfältig sind und für verschiedene Anwendungen hergestellt werden können, darunter Autolacke, Möbellacke, Wandfarben, Industrielacke und mehr? Lacklaboranten sind dafür verantwortlich, die richtige Rezeptur für jeden Verwendungszweck zu erstellen.

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Du kannst dich durch Weiterbildungen und Fortbildungen in speziellen Lacktechnologien, Qualitätskontrolle oder Umweltmanagement weiterbilden. Dies kann deine Fachkenntnisse vertiefen und deine Karrierechancen verbessern. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kannst du in leitende Positionen aufsteigen, wie zum Beispiel zum Laborleiter, Qualitätsmanager oder technischen Berater. In diesen Positionen überwachst du oft die Arbeit eines Laborteams und trägst mehr Verantwortung. Wenn du eine akademische Laufbahn anstrebst, könntest du ein Studium in Chemie oder Werkstofftechnik in Betracht ziehen. Ein Bachelor- oder Master-Abschluss eröffnet dir die Möglichkeit, in Forschung und Entwicklung oder in leitenden Positionen in der Lack- und Farbenindustrie zu arbeiten. Du kannst dich auf bestimmte Bereiche innerhalb der Lacktechnik spezialisieren, z.B. auf Autolacke, Industrielacke, Holzlacke oder umweltfreundliche Lacke. Spezialisierte Lacklaboranten sind oft gefragt.

Dein voraussichtliches Gehalt als Lacklaborant (m/w/d)?:

Nach deiner Ausbildung verdienst du ca. 37.600 € im Jahr.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Für eine erfolgreiche Karriere als Lacklaborant sind bestimmte persönliche Fähigkeiten und Eigenschaften von entscheidender Bedeutung. Erstens ist eine ausgeprägte Neugier und Leidenschaft für Chemie und Materialwissenschaften erforderlich, da du ständig neue Lackzusammensetzungen und Formeln entwickeln wirst. Zweitens ist akribische Genauigkeit und Sorgfalt in der Arbeit unerlässlich, da kleine Fehler zu Qualitätsproblemen führen können. Drittens ist ein hohes Maß an Geduld wichtig, da die Forschung und Entwicklung neuer Lacke oft zeitaufwändig sind. Viertens ist Teamarbeit von Bedeutung, da du in einem Labor eng mit Kollegen zusammenarbeitest und in der Lage sein musst, effektiv zu kommunizieren. Schließlich ist ein ausgeprägtes Problemlösungsvermögen wichtig, da du oft vor Herausforderungen in Bezug auf Lackformulierungen und -anwendungen stehst, die kreatives Denken erfordern.