Berufsbild: Investmentfondskaufmann (m/w/d)

ETFs, Geld-Brief-Spanne, Total Expense Ratio – alles Begriffe, die dein Herz höherschlagen lassen? Die Welt der Finanzen steht dir offen, wenn du eine Ausbildung zum Investmentfondskaufmann anstrebst. Deine Hauptaufgabe wird es sein, Gelder von zahlreichen Anlegern zu sammeln und diese in Investmentfonds anzulegen, die in verschiedenste Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere investieren.

Art der Ausbildung:

Duale Ausbildung

Was macht ein Investmentfondskaufmann (m/w/d)?

Die neuesten Entwicklungen an den Märkten gehören als Pflichtlektüre zu deinem Frühstück. Du analysierst sorgfältig, wie sich die Aktienkurse verhalten und wie politische Ereignisse die Wirtschaft beeinflussen. Eine Arbeitsaufgabe, die künftig auf dich warten könnte? Nehmen wir an, es gibt ein neues Technologieunternehmen, das die Finanzwelt aufmischt. Als Investmentfondskaufmann musst du jetzt die Chancen und Risiken abwägen. Ist dieses Unternehmen wirklich der nächste heiße Trend oder nur ein kurzfristiger Hype? Deine Entscheidungen können das Geld deiner Kunden vermehren oder verringern. Aber es geht nicht nur um Zahlen, Trends und Fakten: Als Investmentfondskaufmann musst du auch ein echtes Kommunikationsgenie sein. Du bist schließlich nicht nur für das Geld anderer Menschen verantwortlich, sondern auch für ihre Träume und Ziele. Du musst verstehen, was ihnen wichtig ist und ihre finanziellen Wünsche in die richtige Richtung lenken.

Während deiner Ausbildung lernst du …

… rechtliche Grundlagen kennen, damit du dich und deine Kunden nicht in Konflikt mit dem Gesetz bringst.
… wie du Daten analysierst und die neuesten Tools in der Finanzbranche einsetzt.
… eine Vielzahl von Finanzprodukten kennen, angefangen von verschiedenen Investmentfonds über Aktien bis hin zu Anleihen.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

Du tauchst als Auszubildender zum Investmentfondskaufmann in die Welt der Wirtschaft ein – klar, dass Wirtschaftskunde auf dem Stundenplan steht. In diesem Fach lernst du die Grundlagen der Wirtschaft, das Bank- und Börsenwesen sowie die Funktionsweise von Investmentfonds kennen. Natürlich kommt auch die Mathematik nicht zu kurz. Du lernst, Zins- und Zinseszinsrechnungen durchzuführen und Statistiken zu analysieren. Im Schulfach Rechnungswesen beschäftigst du dich mit Buchführung, Bilanzen und Jahresabschlüssen. Diese Inhalte sind wichtig, um den Überblick über Finanzen zu behalten. Schriftliche und mündliche Kommunikation sind essenziell für den Kundenkontakt und die Beratung, darum solltest du im Deutschunterricht aufpassen. In Rechts- und Sozialkunde werden dir rechtliche Grundlagen, Versicherungsfragen und Ethik in der Finanzberatung nähergebracht.

Betriebliche Ausbildung:

Deine betriebliche Ausbildung findet in einer Bank oder bei einem Finanzdienstleistungsunternehmen statt. Deine Vorgesetzten und Kollegen bringen dir die Geld- und Kapitalmärkte im In- und Ausland näher. Du wirst sie bei Kundengesprächen begleiten und schnell ein Gefühl für die Arbeit mit hohen Geldsummen bekommen. Im Laufe deiner Ausbildung lernst du, für private als auch geschäftliche Kunden Geld strategisch anzulegen und mit Verantwortung das Kapital der Menschen zu verwalten.

Ablauf der Ausbildung

Nach jedem Ausbildungsjahr stehen Abschlussprüfungen an. Diese sind in der Regel zweigeteilt: Es gibt schriftliche und praktische Prüfungen. Am Ende musst du die offiziellen Abschlussprüfungen ablegen. Die schriftliche Prüfung beinhaltet Fragen zu den Schulfächern und dem erworbenen Wissen in der Berufsschule. Du musst zeigen, dass du die theoretischen Grundlagen beherrschst. Die praktische Prüfung findet im Ausbildungsbetrieb statt und wird von einem Prüfungsausschuss abgenommen. Hier musst du zeigen, dass du die gelernten Fähigkeiten auch in der Praxis anwenden kannst. Dazu gehört beispielsweise die Beratung eines Kunden zu einem bestimmten Finanzprodukt oder die Erstellung eines Anlagevorschlags.

Wusstest du schon, dass ...

… die teuerste je gehandelte Aktie die des Unternehmens Berkshire Hathaway war, die im Jahr 2021 für unglaubliche 429.000 US-Dollar pro Aktie gehandelt wurde?

… der Künstler Hans-Peter Feldmann ein Kunstwerk mit echten Geldscheinen im Wert von einer Million Euro schuf, das bei einer Auktion für über zwei Millionen Euro versteigert wurde?

… die erste Kreditkarte 1950 von Frank McNamara erfunden wurde, nachdem er in einem New Yorker Restaurant seine Geldbörse vergessen hatte?

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Viele Investmentfondskaufleute bleiben in der Kundenbetreuung und Beratung und arbeiten als Kundenberater oder Relationship Manager. Sie betreuen individuelle Kunden, analysieren deren Finanzbedürfnisse und entwickeln maßgeschneiderte Anlagestrategien. Einige Investmentfondskaufleute spezialisieren sich auf die Anlageanalyse. Sie untersuchen Finanzmärkte, analysieren Unternehmen und werten wirtschaftliche Trends aus, um fundierte Empfehlungen für Investitionen zu geben. Investmentfondskaufleute mit umfangreicher Erfahrung und Kenntnissen im Umgang mit vermögenden Privatkunden können im Private Banking tätig sein, wo sie High-Net-Worth-Individuen bei der Vermögensverwaltung und Finanzplanung unterstützen.

Dein voraussichtliches Gehalt als Investmentfondskaufmann (m/w/d)?:

Die Gehaltsspanne eines Investmentfondkaufmanns ist sehr breit: Du kannst von 26.400 € bis zu 50.000 € im Jahr nach deiner Ausbildung verdienen. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Ganz oben auf der Prioritätenliste für ein erfolgreiches Leben als Investmentfondskaufmann steht Verantwortungsbewusstsein. Du bist für das Geld anderer Leute verantwortlich – handle also mit Bedacht und sei dir über deine Pflichten und alle Regeln bewusst. Ein starkes Interesse an Finanzen, Kapitalmärkten und Investitionen ist eine weitere Grundvoraussetzung für diesen Beruf. Investmentfondskaufleute müssen komplexe Finanzinformationen analysieren und bewerten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Finanzmarkt kann volatil und unsicher sein. Eine gewisse Risikobereitschaft und die Fähigkeit, mit Stress umzugehen, sind daher von Vorteil.