Berufsbild: Industriekeramiker Verfahrenstechnik (m/w/d)

Industriekeramiker Verfahrenstechnik (m/w/d)

Industriekeramiker Verfahrenstechnik stellen keramische Massen und Glasuren zur Produktion her, aus denen anschließend Produkte wie Porzellan, Gebrauchs- oder Zierkeramik, Sanitär- und Baukeramik gegossen werden. Sie prüfen ihre Produkte auf Eignung für den weiteren Prozess, formen keramische Massen durch Gießen, Drehen und Pressen und gießen bzw. dekorieren keramische Produkte.

Art der Ausbildung:
Duale Ausbildung
Empfohlen mit:
Mittlere Reife (Realschulabschluss)
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Gehalt:
1. Jahr: 802 € - 1025 €
2. Jahr: 854 € - 1079 €
3. Jahr: 899 € - 1156 €

Was macht ein Industriekeramiker Verfahrenstechnik (m/w/d)?

Als Industriekeramiker Verfahrenstechnik bist du für die Herstellung von keramischen Erzeugnissen zuständig. Du stellst keramische Massen und Glasuren zur Produktion her, aus denen anschließend Produkte wie Porzellan, Gebrauchs- oder Zierkeramik, Sanitär- und Baukeramik gegossen werden. Du prüfst deine Produkte auf Eignung für den weiteren Prozess, formst keramische Massen durch Gießen, Drehen und Pressen und gießt bzw. dekorierst keramische Produkte. Dein Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und du arbeitest in der Regel in Produktionshallen. Du arbeitest mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen, um die keramischen Erzeugnisse herzustellen. Dazu gehören unter anderem Gießmaschinen, Drehbänke, Pressen, Schleifmaschinen und Brennöfen. Du hältst dich beim Anmischen genau an vorgegebene Rezepturen und musst auch technische Zeichnungen lesen und verstehen können. Deine Arbeit ist bedeutsam, da keramische Erzeugnisse in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt werden. Du trägst dazu bei, dass wir alle von den Vorteilen der Keramik profitieren können.


Während deiner Ausbildung lernst du …

  • … keramische Produkte zu gießen und zu dekorieren.
  • … technische Zeichnungen zu lesen und zu verstehen.
  • … die Qualität deiner Produkte zu prüfen und zu verbessern.

Inhalt der Ausbildung

Schulische Ausbildung:

In der Schule werden verschiedene Fächer wie Werkstofftechnik, Rohstoffe, Herstellung und Verfahren keramischer Materien, Anlagentechnik, Dekorationstechniken sowie Entwurf und Gestaltung gelehrt. Dort erlernst du die Produktion von keramischen Erzeugnissen, das Formen und Pressen sowie das Gießen und Verzieren. Zusätzlich wirst du befähigt, technische Zeichnungen zu lesen und zu interpretieren, um die Qualität deiner Produkte zu beurteilen und zu verbessern. In der Schule lernst du auch ein Verständnis für die Eigenschaften und Verwendungszwecke verschiedener Werkstoffe in der Keramikherstellung zu entwickeln. Du erwirbst Kenntnisse über die Ausgangsstoffe, aus denen keramische Produkte entstehen. Damit du in der praktischen Arbeit auch mit den Maschinen umgehen hast, erhältst du auch darin Schulungen und Einweisungen. Bald verstehst du auch die technischen Anlagen und Maschinen, die in der Keramikindustrie genutzt werden.

Betriebliche Ausbildung:

Während der betrieblichen Lehre als Industriekeramiker Verfahrenstechnik übernimmst du eigenständig Verantwortung für vielfältige Tätigkeiten, unterstützt von erfahrenen Mitarbeitern. In diesem Rahmen erlernst du mehr als nur die Erzeugung keramischer Produkte und deren Verarbeitung. Ein wesentlicher Teil deiner Ausbildung umfasst das Verstehen technischer Zeichnungen. Dabei bedienst du diverse Werkzeuge und Maschinen wie Gießmaschinen, Drehbänke, Pressen, Schleifmaschinen und Brennöfen. Die Vielfältigkeit des Arbeitsfeldes macht die Ausbildung besonders reizvoll. Durch die Möglichkeit zur Spezialisierung in unterschiedlichen Keramikbereichen wie Sanitär-, Bau- oder Zierkeramik eröffnen sich Perspektiven, maßgeschneiderte Produkte gemäß den Kundenbedürfnissen herzustellen. Die enge Zusammenarbeit mit Kollegen ermöglicht dir nicht nur das Lernen von deren Erfahrungen, sondern auch die Verwirklichung eigener kreativer Ideen. Neben dem Erwerb fachspezifischer Kenntnisse stehen auch der Ausbau sozialer Kompetenzen während der betrieblichen Ausbildung im Fokus. Du wirst trainiert, im Team zu agieren, Kundenkontakte zu pflegen und Lösungsansätze für auftretende Herausforderungen zu finden. Das Erlernen einer effizienten Selbstorganisation und Arbeitsgestaltung prägt deine Fähigkeiten, die nicht nur für die Ausbildungszeit von Relevanz sind, sondern auch für ein erfolgreiches Berufsleben.

Ablauf der Ausbildung

Als Industriekeramiker Verfahrenstechnik musst du während deiner Ausbildung verschiedene Prüfungen ablegen. Die Zwischenprüfung findet in der Regel vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt und besteht aus einer praktischen Arbeitsaufgabe und einem Fachgespräch. Die schriftliche Abschlussprüfung umfasst die Prüfungsbereiche Fertigungstechnik, Technische Kommunikation und Qualitätssicherung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die praktische Abschlussprüfung besteht aus einer praktischen Arbeitsaufgabe und einem Fachgespräch. Die Arbeitsaufgabe umfasst die Herstellung einer Einrichtung oder Formen und das Veredeln eines keramischen Werkstücks. Dabei sollst du zeigen, dass du Arbeitsabläufe unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer und organisatorischer Vorgaben selbstständig und kundenorientiert planen und durchführen, Arbeitsergebnisse kontrollieren, dokumentieren und beurteilen sowie Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und zur Qualitätssicherung durchführen kannst

Wusstest du schon, dass ...

… keramische Glasur eine der anerkanntesten und wichtigsten Techniken für dekorative Gegenstände wie Fliesen, Geschirr wie z. B. Teller, Vasen und Schmuck ist?

… einige der ältesten Fliesen aus dem alten Ägypten stammen und aus Ton hergestellt wurden?

… Gießmaschinen ein wichtiger Bestandteil der Keramikindustrie sind und verwendet werden, um keramische Produkte in großen Mengen herzustellen?

Deine Zukunftschancen nach der Ausbildung:

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung als Industriekeramiker Verfahrenstechnik eröffnen sich vielfältige Karriereperspektiven. Eine Möglichkeit ist die Weiterbildung zum Meister oder Techniker. Der Meister bietet die Gelegenheit, vertiefte Kenntnisse im Bereich der Keramikherstellung zu erlangen und als Fachkraft in leitender Position tätig zu werden. Ein Technikerstudium ermöglicht eine umfassende Weiterbildung mit Fokus auf technische Aspekte, Qualitätssicherung oder Produktionsmanagement. Auch ein Studium im Anschluss an die Ausbildung eröffnet diverse Chancen. Studiengänge in Materialwissenschaften, Werkstofftechnik oder Keramikingenieurwesen bieten die Möglichkeit, sich akademisch weiterzubilden und Fachwissen zu vertiefen. Ein solches Studium ermöglicht häufig den Zugang zu höheren Positionen in der Forschung und Entwicklung oder in der Produktionsleitung. Innerhalb des Berufs bietet die Keramikindustrie eine Vielzahl von Spezialisierungsmöglichkeiten. Je nach persönlichen Interessen und Fähigkeiten können Industriekeramiker sich in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln. Dazu zählen beispielsweise die Spezialisierung auf Sanitärkeramik, Baukeramik, Zierkeramik oder technische Keramik. Diese Spezialisierungen ermöglichen es, Fachkenntnisse zu vertiefen und sich auf bestimmte Produktionsbereiche zu konzentrieren.

Dein voraussichtliches Gehalt als Industriekeramiker Verfahrenstechnik (m/w/d)?:

Als Industriekeramiker für Verfahrenstechnik verdienst man durchschnittlich 43.300 Euro pro Jahr.

Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen sind in diesem Beruf besonders wichtig?

Persönliche Fähigkeiten spielen eine zentrale Rolle im Beruf des Industriekeramikers Verfahrenstechnik. Ein ausgeprägtes technisches Verständnis ist von essenzieller Bedeutung, um komplexe Produktionsprozesse zu verstehen und mit verschiedenen Maschinen und Anlagen umzugehen. Geschicklichkeit im Umgang mit Werkzeugen ist unerlässlich, da präzise Handhabung und Kontrolle über die Fertigungsgeräte erforderlich sind. Die Ausführung von Aufgaben erfordert eine hohe Sorgfalt, da bereits kleine Fehler die Qualität der Endprodukte beeinträchtigen können. Ebenso wichtig ist ein starkes räumliches Vorstellungsvermögen, um technische Zeichnungen zu interpretieren und dreidimensionale Formen während des Herstellungsprozesses mental zu erfassen. Kreativität spielt eine bedeutende Rolle, da sie Innovation und die Entwicklung neuer Designs und Produktionsmethoden fördert. Die Freude an der Herstellung von Gegenständen ist ein Antrieb, um die täglichen Aufgaben mit Enthusiasmus und Engagement zu bewältigen. Eine gewisse Affinität zur Materialbearbeitung und zum Experimentieren trägt dazu bei, bestehende Grenzen zu überwinden und neue Wege in der Keramikherstellung zu erkunden. Darüber hinaus sind Soft Skills von großer Bedeutung. Die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und effektiv zu kommunizieren, ist wichtig, da eine enge Zusammenarbeit mit Kollegen unabdingbar ist. Ebenso ist ein kundenorientierter Ansatz notwendig, um die Anforderungen und Wünsche der Kunden zu verstehen und entsprechend umzusetzen. Problemlösungsfähigkeiten und die Fähigkeit, unter Druck zu arbeiten, sind ebenfalls von Vorteil, da in der Keramikherstellung oft schnell auf auftretende Herausforderungen reagiert werden muss.