Über Inklusion wird noch zu viel geredet, anstatt sie einfach zu leben. Neben der Betreuung von Menschen mit Behinderung möchte ich daher auch gerne mithelfen, daran etwas zu ändern.
Durch ein FSJ in einer Werkstatt der BWO bin ich zum ersten Mal mit Menschen mit Beeinträchtigung in Kontakt gekommen. Meine eigenen Hemmungen im Umgang mit den Menschen dort habe ich sehr schnell abgebaut, aber gleichzeitig gelernt, dass noch viel Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft nötig ist, um Inklusion tatsächlich auch zu leben. Ich möchte gerne ein Teil dieser Arbeit sein, was mich dazu bewogen hat, mich auch beruflich in diese Richtung zu orientieren.
Viele der Menschen, die ich bei der BWO in der Werkstatt betreut habe, kamen von der HBW, weshalb ich mich dort für die Ausbildung beworben habe. Ich habe in einem Wohnheim für Menschen mit kognitiven, physischen und psychischen Beeinträchtigungen gearbeitet, sie nach individuellem Bedarf bei der Hygiene, im Alltag und auch bei der Freizeitgestaltung unterstützt.
Bedingt durch einen Umzug war es notwendig, mich nach einer neuen Ausbildungseinrichtung umzusehen. Ein Bekannter empfahl mir Noh Bieneen, wo ich meine Ausbildung nahtlos fortsetzen konnte und mich gleich willkommen gefühlt habe. Hier arbeite ich im Betreuten Wohnen Plus, einem Wohnangebot für Menschen, die viel Unterstützung benötigen und dennoch in ihrer eigenen Wohnung so selbstständig wie möglich leben. Der Schwerpunkt liegt hier mehr bei der Betreuung als in der Pflege. Wir unterstützen bei Aufgaben im Haushalt, beim Einkaufen oder bei Arztterminen und sind rund um die Uhr für unsere Bewohner da. Neben der Hilfestellung, den Alltag so selbstständig zu bewältigen wie möglich, ist eine meiner Aufgaben, ihre Entwicklung zu beobachten.
Je nach Beeinträchtigung müssen wir auch auf andere Faktoren achten. So haben wir beispielsweise einen Bewohner mit einem verminderten Schmerzempfinden, was leicht dazu führen kann, dass Verletzungen oder Erkrankungen übersehen werden. Jegliche Veränderung wird bei uns zuerst im Team und dann mit den Angehörigen besprochen. Mit Letzteren stehen wir generell in engem Kontakt.
Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß. Ich freue mich mit unseren Bewohnern, wenn sie Fortschritte machen und bewundere, wie viel Lebensfreude sie ausstrahlen.